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Auch in Bayern, im schönen Oberfranken spricht man über uns:
Eine Kuriosität und vergessener Schatz unserer Familiengeschichte ist uns unlängst wieder in Erinnerung gekommen und erst jetzt haben wir erkannt welcher Trouvaille wir bis heute zu wenig Beachtung zukommen ließen.
Mündlich tradierte Geschichtsvermittlung hat natürlich immer gewisse Unschärfen per se in sich, aber ein paar Eckpunkte sind dokumentiert. Mein Großvater betrieb, bevor er Rust am See für sich entdeckte, eine
Gastwirtschaft und einen Steinbruch in Glognitz. Er erwarb vom Sohn des Admiral Sellner, er war der persönliche Kapitän der Kaiserin Sisi und einer ihrer engeren Vertrauten, unser heutiges Weingut.
Der Großvater, die leider nein Seebären, der Admiral und das Spiel auf der Tür!Man erzählte sich dass mein an sich sehr arbeitsamer Großvater gelegentlich mit seinen Arbeitern im Keller einem geselligen Brettspiel frönte. Unter der Erde war ein weitläufiger Ort des Friedens der eine Stunde der Muße und der Freundschaft bot, abseits der Lufthoheit der immer emsigen Damen des Hauses und unbehelligt von Lieferanten und Kundschaft.
Auf einem alten ausgehängten Türblatt war immer schon, mit der für die Fässer vorgesehen Kreide, ein Spielfeld aufgezeichnet. Ein Paar Würfel fanden sich auch und als Spielfiguren mussten in diesen Tagen Weinflaschen herhalten. Man hatte ja sonst nichts! Weinflaschen waren ideal, sie waren vor Ort und erregten in einem Weinkeller in einem Fall von ungebetenen Besuch nicht übermäßiges Aufsehen. Jedem Spieler wurden 4 Flaschen einer Rebsorte zugeteilt und es konnte losgehen. Das Spiel ähnelte einem auch noch heute im Iran verbreiteten Brettspiel (pachis), was im Keller mit den "geschlagenen" Spielfiguren geschah, darüber hüllen sich die Chronisten in nobles Schweigen.
Mein Großvater behauptete immer dass das Spiel einst seinen Weg über Gloggnitz zu uns gefunden hat. Er betrieb dort einen Steinbruch und hatte für einige Zeit italienische Wanderarbeiter in seinem Betrieb. Diese hätten sich im Lauf der Zeit als der christlichen Seefahrt zutiefst abgeneigte Nachfahren italienischer Matrosen herausgestellt und sich mit diesem besagten Spiel am Abend die Zeit vertrieben. Und während sie Steine aus dem Steinbruch stundenlang auf dem Spielfeld hin und her schoben und dazu die Würfel tanzen ließen erzählten sie ihm von der Geschichte des Spieles. Aus den arabischen Ländern sei es gekommen, durch die Mauren über Spanien an die Höfe Europas. Immer schauriger und grotesker wurden die Geschichten. In orientalischen Palästen soll es immens große Spielfelder gegeben haben, als Spielfiguren waren Bedienstete oder Sklaven im Einsatz, letztere hätten bedauerlicherweise meist nur an einer Partie mitwirken können.
Die Familie sah die Angelegenheit etwas anders, Großvaters sogenanntes Geheimnis war in Wirklichkeit allgemein bekannt. Das alte Türblatt mit dem Spielfeld soll schon zum Zeitpunkt des Ankaufs des Betriebes im Keller gelegen haben. Ein Vorbesitzer des Weingutes war Admiral Sellner, der jahrelang das Schiff der Kaiserin Sisi und ihre italienische Besatzung kommandiert hat. Und während sie in der Ägäis oder vor Ägypten vor Anker lagen hatte ihnen dieses alte Seefahrerspiel oft geholfen durch die langen heißen Nächte zu kommen. Und als den alten Admiral im Ruhestand eines Tages das Fernweh zu sehr rührte soll er kurzerhand ein altes ausgemustertes Türblatt, ein Stück Kreide und ein paar Flaschen vom Besten zur Hand genommen haben um seine Mannschaft von Landratten in das Spiel der orientalischen Potentaten und der k.u.k. Marine einzuweisen.
"Fair is foul and foul is fair." Nichts ist wie es scheint! War der Großvater nur dank seiner Zeit in Gloggnitz in der Lage auf Anhieb Sellners Zeichnung zu durchschauen? Sei es wie es sei, wir werden die wahre Geschichte des Spieles und des alten Türblattes nie erfahren. Leider fiel dieses Artefakt im Jahr 1973 bedauerlicherweise den Wirren eines Umbaues zum Opfer. Das Spiel ist uns zum Glück geblieben. Ebenso eine andere Geschichte, aus dem Fundus meines Großvaters, die er bei seinen italienischen Arbeitern aufgeschnappt hatte. Er erzählte, für uns als Kinder noch schwer verständlich, oft von einem italienischen Priester, Philosophen und Ketzers der sich von den Seeleuten seiner Heimatstadt eine ihrer Lebensweisheiten kurzerhand ausgeliehen hatte um darauf eine Weltkarriere zu begründen: "Se non é vero é ben trovato".
Das Paket zum Spiel! Wir werden heuer wieder öfters an geselligen Runden teilnehmen können und
diese werden vermutlich in großer Zahl im Rahmen von Sommer- und
Gartenfesten stattfinden. Wir lachen oft und mitunter blödeln wir
auch gerne, ein wenig Nonsens hat auch noch nie geschadet. Und was bringt
man mit?
Am besten einen Karton Wein! Diese Erwartungshaltung erfüllen wir immer
wieder sehr gerne. Heuer musste es aber etwas besonderes sein. Wir haben
in der Familiengeschichte gekramt, diskutiert und dabei viel Spaß gehabt.
Das Ergebnis ist ein Weinpaket, inspiriert von der wechselvollen
Geschichte unseres Hauses.
Unser "verspielter" Weinkarton ist in jedem Fall ein perfektes Mitbringsel und zaubert jedem Gastgeber ein Schmunzeln ins Gesicht.
Das Paket umfasst einen Spielplan, ca. 68cm x 68cm Karton lackiert, 2 Holzwürfel, eine Anleitung ergänzt um die Geschichte des Spieles. Dazu 12 "Spielsteine" nach Großvaters Facón. Dabei handelt es sich um 4 x Frizzante, 4 x Blaufränkisch Rose 2020, 4 x Weissburgunder 2020. 12er Karton (inkl.Versand).. 89,60.- P.S. Wenn Sie die Spielsteine nach ihren Vorlieben individuell konfigurieren möchten oder sogar auf unerklärliche Art und Weise Spielsteine verloren gegangen sein sollten dann wenden Sie sich vertrauensvoll an uns. Wir helfen gerne! |
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